News
Neue Veröffentlichung vom IMG "Spezifische Arbeitsbelastungen bei Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund in der Kranken- und Altenpflege: Ein systematisches Review"
23.01.2023
Gerne möchten wir Sie auf folgende Publikation aufmerksam machen:
Spezifische Arbeitsbelastungen bei Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund in der Kranken- und Altenpflege: Ein systematisches Review
Hintergrund
Multimorbidität, zunehmend chronisch-erkrankte Patient*innen sowie der demografische Wandel führen in Deutschland zu einem erhöhten Versorgungsaufwand bei zunehmender Personalknappheit in der Kranken- und Altenpflege. Vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels in der Kranken- und Altenpflege werden zunehmend Pflegende mit Migrationshintergrund der 1. und 2. Generation (PmMH) rekrutiert und in bestehende (Unternehmens-) Kulturen integriert. Dies stellt einen wichtigen Ansatzpunkt für eine dauerhafte und bedarfsgerechte Versorgungslandschaft dar.
Ziel der Studie
Ziel der Studie ist die Identifikation und Analyse von spezifischen Belastungen von PmMH am Arbeitsplatz der Kranken- und Altenpflege.
Material und Methoden
Es wurde eine systematische Literaturrecherche in relevanten Fachdatenbanken (Pubmed, PsychInfo, Web of Science, Cochrane) durchgeführt, ergänzt durch eine erweiternde Schneeball- und Handsuche. Im Anschluss erfolgte eine deskriptive Ergebnisdarstellung der Studieninhalte, welche in einem darauffolgenden Schritt durch mehrere Personen iterativ in thematische Kategorien zusammengeführt und konsolidiert wurden.
Ergebnisse
Es wurden 15 Publikationen als relevant identifiziert und in die Analyse eingeschlossen. Es konnten spezifische, migrationsassoziierte Belastungsfaktoren identifiziert werden. Insbesondere die Kategorien: „Diskriminierung und Rassismus“, „Sprach- und Kommunikationsprobleme“ sowie „Kulturelle Anpassung“ prägen die (Zusammen-) Arbeit in der Kranken- und Altenpflege und führen zu zusätzlichen Belastungen bei den Mitarbeitenden sowie den Patient*innen und bilden konkrete Handlungsfelder für betriebliche Akteur*innen.
Diskussion
Die vorliegende Übersichtsarbeit konnte spezifische Belastungen von PmMH identifizieren und zusammenfassen. Es ist an dieser Stelle davon auszugehen, dass diese nicht einseitig, ausschließlich auf PmMH wirken, sondern dass vielmehr bilaterale Verflechtungen bestehen. Betriebliche Konzepte scheinen die bestehenden Herausforderungen bisher nicht adäquat lösen zu können, sodass wirksame, nachhaltige Ansätze zu finden sind. Inwiefern die benannten spezifischen Belastungen ausschließlich PmMH beeinflussen, bleibt in diesem Kontext unberücksichtigt, sodass sich hieraus obligater Forschungsbedarf ergibt.