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Projekt VERAH: Versorgung trotz Ärztemangels sicherstellen

26.05.2023

Beitrag aus der ubtaktuell

Das Projekt VERAH (Versorgungsassistent*in in der Hausarztpraxis) am Ort des Medizincampus Oberfranken der Universität Bayreuth hat in Anwesenheit des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek den ersten Raum des Projekts eröffnet. 

Von Julia Bräuer

In der Gemeinde Stockheim, Landkreis Rhön-Grabfeld eröffnet der erste Versorgungsraum des Projekts VERAH am Ort unter Anwesenheit des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek.

VERAH am Ort, kurz VaO, ist ein Projekt der Projektgeschäftsstelle Medizincampus Oberfranken der Universität Bayreuth, das sich der Herausforderung stellt, die medizinische Versorgung in unterversorgten Regionen zu verbessern. Die Notwendigkeit des Projekts ergibt sich aus dem doppelten demographischen Wandel. So ist zu beobachten, dass zukünftig eine zunehmende Anzahl an älteren Menschen auf eine regelmäßige hausärztliche Versorgung angewiesen sein wird. Gleichzeitig nimmt jedoch die Zahl an versorgenden Hausärzt*innen immer weiter ab. Dieser Trend ist auch in der Beispielregion Streutal im Landkreis Rhön-Grabfeld zu erkennen.

Das Projekt VaO stellt eine innovative Weiterentwicklung des etablierten Konzepts der VERAH (Versorgungsassistent*in in der Hausarztpraxis) dar. Ausreichend mobile Patient*innen erhalten ihre medizinische Versorgung im Rahmen des Projekts VaO nicht mehr nur in Form von Hausbesuchen, sondern bei ausreichender Mobilität auch in zentral gelegenen VaO-Räumen. Hier erbringt die VERAH dieselbe Leistung, die sie auch im Rahmen eines Hausbesuches erbringen würde. Auf diese Weise wird ermöglicht, Wegstrecken der VERAHs einzusparen und die dadurch gewonnene Zeit beispielsweise für die medizinische Versorgung der Patient*innen zu nutzen. Im Rahmen des Projekts VaO soll evaluiert werden, inwieweit die hausärztliche Versorgung in unterversorgten Regionen auf diese Weise entlastet werden kann, wie sie sich auf die Lebensqualität der Patient*innen auswirkt und wie zufrieden diese, die Ärzt*innen und die VERAHs damit sind.

Mit Abschluss der Konzeptentwicklungsphase wird nun die Realisierbarkeit und Implementierung in die Praxis erprobt. Hierfür setzt die Universität Bayreuth auf die Zusammenarbeit mit Ärzt*innen, VERAHs und den Bürgermeistern der Region Streutal. Die letzten Schritte der Vorbereitung begannen Anfang Mai mit der Schulung der teilnehmenden VERAHs. Am Montag, den 22. Mai trafen sich schließlich alle Projektpartner in Stockheim im Landkreis Rhön-Grabfeld zur feierlichen Eröffnung und Inbetriebnahme des ersten VaO-Raums. Auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek nahm als besonderer Gast an der Veranstaltung teil und überreichte einen Scheck über Fördermittel in Höhe von rund 485.000 Euro. Eine erste Förderung erhielt das Projekt VaO im Jahr 2022 vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in Höhe von 50.000 Euro. Die Fördergelder dienen unter anderem der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation sowie als Aufwandsentschädigung der Ärzt*innen und VERAHs, da die Leistungen noch nicht durch die Krankenkassen finanziert werden. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die Streutalallianz e. V., die HeimatUnternehmen Bayerische Rhön, die AOK Bayern und die Siemens-Betriebskrankenkasse, die Gemeinschaftspraxis „Die Hausärzte“, die Praxis Ute Schloe, die Praxis Marcus Memmler sowie das ZTM Bad Kissingen.

Zur Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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