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Abschluss des Projekts „Eingestreute Nachtpflege“ und Vorstellung der Ergebnisse beim StMGP in Nürnberg

22.10.2024

Abschlussveranstaltung Nachtpflege

Am Dienstag, 23. Juli 2024, stellten PD Dr. Michael Lauerer, Sarah Heidenreiter und Florian Hinz die Ergebnisse des Projekts „Eingestreute Nachtpflege“ auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) in dessen Dienststelle in Nürnberg vor. Neben dem Referat 43, zuständig für Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, war seitens des Ministeriums auch das Referat 45 für Pflegerische Versorgungsstrukturen, Wohnen im Alter, Pflegeforschung, Landespflegegeld vertreten. Zudem nahmen die Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen als Projektpartner und Vertreterinnen und Vertreter der am Projekt partizipierenden Otto und Anna Herold-Altersheimstiftung in Karlstadt sowie des BRK Alten- und Pflegeheims in Bad Neustadt an der Saale teil.

Das von 2023 bis 2024 geförderte Projekt hatte zum Ziel, das innovative Versorgungskonzept der „eingestreuten Nachtpflege“ zur Entlastung pflegender Angehöriger in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege zu evaluieren. Die große Mehrzahl der Pflegebedürftigen in Bayern wird zuhause von den eigenen Angehörigen betreut. In der häuslichen Pflege kann insbesondere die Nacht von großen Herausforderungen gekennzeichnet sein und pflegende Angehörige selbst an ihre Belastungsgrenzen bringen. Die „eingestreute Nachtpflege“ schafft Entlastung, indem sie die Möglichkeit bietet, eine pflegebedürftige Person an bis zu drei Nächten in der Woche in einer stationären Pflegeeinrichtung betreuen zu lassen. Gleichzeitig soll Pflegebedürftigen so ein längerer Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglicht werden.

In beiden teilnehmenden Einrichtungen hat das Konzept grundsätzlich gut funktioniert, auch wenn die Resonanz auf das Angebot geringer ausgefallen ist, als erwartet. Daher konzentrierte sich die an der Universität Bayreuth verantwortete Evaluation neben der pflegepraktischen Versorgung auch auf mögliche Hindernisse, die den Zugang zur eingestreuten Nachtpflege gegenwärtig noch erschweren. So konnten Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen identifiziert werden. Zielführend könnten u.a. die Vereinfachung von Antragsformularen und Unterbringungsverträgen sowie die Einrichtung eines Hol- und Bringdienstes sein. Eine höhere Flexibilität und die Orientierung an unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen sowie damit einhergehenden Bedarfen könnten das Angebot für eine breitere Zielgruppe zugänglich machen.

Allerdings – darüber bestand Einigkeit unter den Teilnehmenden – dürfte es einen größeren latenten Bedarf an einem bisher kaum bekannten Angebot der „eingestreuten Nachtpflege“ geben. Entsprechend wurde angeregt, den tatsächlichen Bedarf in Bayern systematisch zu erheben bzw. zu quantifizieren. Dabei sollen auch Präferenzen zur Ausgestaltung solcher Angebote adressiert werden. Eine auf diese Desiderate ausgerichtete Bedarfsanalyse könnte die Schaffung zukünftiger Angebote dieser Art mit wissenschaftlicher Evidenz unterstützen.

Im Angesicht des demografischen Wandels und einer absehbar steigenden Zahl Pflegebedürftiger sind die Entwicklung und Erforschung innovativer Versorgungskonzepte zur Entlastung sowohl pflegender Angehöriger als auch der stationären Pflegeeinrichtungen von ungebrochen hoher, sogar weiter anwachsender Relevanz.

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